Euphorbia - Sichtung

Euphorbia-Sichtung

Informationen zur Sichtung

Zur Beurteilung der Sortenechtheit wurden 2007 die im Handel erhältlichen Arten und Sorten von Euphorbia aus unterschiedlichen Herkünften bezogen und im Sichtungsgarten Weihenstephan aufgepflanzt. Nach Vermehrung der sortenechten Pflanzen wurden 44 Arten und Sorten von Euphorbia von 2009 bis 2012 in Bernburg, Bonn, Hohenheim, Höxter, Oeschberg, Weinheim und Weihenstephan auf ihren Gartenwert geprüft. Wesentliche Beurteilungskriterien, auf denen die im September 2012 vom Arbeitskreis Staudensichtung verabschiedeten Sichtungsergebnisse basieren, waren neben dem Gesamteindruck, die Blüten- und Blattschmuckwirkung, die Reichblütigkeit, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie die Vitalität der Pflanzen.

Informationen zur Pflanzengruppe

Die Gattung Euphorbia ist ungeheuer formenreich. Weltweit sind beinahe 2000 Arten, darunter viele kakteenartige Sukkulenten, bekannt. Neben Einjährigen, Stauden und Halbsträuchern gehören auch Gehölze wie der bekannte Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) dazu. Auch wenn er hierzulande als Topfpflanze kultiviert wird, wächst er in seiner Heimat in Mexiko zu einem stattlichen Strauch heran. Wie zahllose andere subtropische und tropische Arten lässt er sich bei uns leider nicht im Freien halten.

Attraktive Hochblätter
Charakteristisch ist für die Wolfsmilchgewächse, dass sie weniger durch ihre nahezu unscheinbaren kleinen Blüten als vielmehr durch ihre prächtigen Hochblätter wirkungsvoll in Erscheinung treten. Dieser Effekt wird durch Züchtung noch verstärkt. Die auffällig gefärbten, in der Fachsprache als Brakteen bezeichneten Organe sind es auch, die die Pflanzen weit über ihre eigentliche Blütezeit hinaus attraktiv erscheinen lassen. Die daraus resultierende, nur vermeintlich lange „Blütezeit“ ist auch für die Wolfsmilcharten typisch, die wir als Stauden im Garten kultivieren. Kein Wunder, dass sich die verschiedenen Arten und Sorten neuerdings einer steigenden Beliebtheit erfreuen. Anders als beim Weihnachtsstern und dem ebenfalls als Topfpflanze kultivierten Christusdorn (Euphorbia milii) sind die Hochblätter nur selten rot pigmentiert. In der Regel zeigen sie vielmehr einen sanften lindgrünen oder honiggelben Ton.

Verschiedene Lebensbereiche
Die meisten Wolfsmilch-Arten besiedeln sonnige Standorte. An der Höhe der Pflanzen lässt sich bereits erahnen, wie viel Wasser und Nährstoffe die einzelnen Varianten benötigen. Die für den Steingarten vorzusehenden Formen bleiben in der Regel niedrig und kompakt. Auch die Arten, die aus sommergrünen Regionen des Mittelmeers und der Steppen den Weg in unsere Gärten gefunden haben, werden kaum mehr als kniehoch. Häufig ist ihr Laub zum Schutz vor starker Verdunstung mit einer bläulichen Wachsschicht überzogen. Besiedler feuchter Wiesen oder Uferbereiche hingegen wachsen zu stattlichen Gestalten heran. Die Arten aus sommergrünen Wäldern dagegen bleiben wieder niedriger. Eine dunkelgrüne, häufig auch immergrüne Belaubung ist für sie nicht ungewöhnlich. Mitunter bilden sie auch Ausläufer.

Die Möglichkeiten, Euphorbia in unseren Gärten zu verwenden, hängen bei einzelnen Arten stark von den gegebenen (klein)klimatischen Bedingungen ab. So halten die äußerst eindrucksvollen, halbstrauchigen Formen von Euphorbia characias in Weinbauklimaten gut aus, während sie in winterkalten Regionen häufig nicht überleben.

Boniturbogen

Für jedes Sichtungssortiment wird eigens festgelegt, welche Kriterien bewertet und wie diese bei der Endauswertung gewichtet werden. Den Boniturbogen zur Bewertung der Euphorbia-Formen finden Sie hier zum Herunterladen als pdf-Datei.

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