Helenium - Sichtung

Helenium-Sichtung

Informationen zur Helenium-Sichtung (2004)

Im Jahr 1999 wurden 46 im Handel erhältliche Helenium-Formen aus unterschiedlichen Herkünften bezogen und im Sichtungsgarten Weihenstephan zur Überprüfung der Sortenechtheit aufgepflanzt. Nach Vermehrung der sortenechten Pflanzen durch die Gärtnerei Zillmer in Uchte wurden 42 Sorten von 2001-2004 in Düsseldorf, Hannover, Osnabrück, Quedlinburg und Weihenstephan auf ihren Gartenwert geprüft. Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten, Standfestigkeit, Blütenreichtum und -schmuckwirkung, Winterhärte sowie die Vitalität der Pflanzen waren wesentliche Beurteilungskriterien, auf denen die im Juli 2005 vom AK Staudensichtung verabschiedeten Sichtungsergebnisse basieren. Abschließend konnten 36 Sorten bewertet werden.

Informationen zur Helenium-Ergänzungssichtung (2016)

Zwischen rasch wachsenden Sortimenten - etwa bei Sonnenbräuten und Purpurglöckchen - und der langen Sichtungsdauer besteht ein Zwiespalt. Daher beschloss der Arbeitskreis Staudensichtung im Herbst 2012, dass in Ergänzungssichtungen neue und wiederentdeckte, bisher nicht bewertete Sorten unlängst geprüfter Sortimente getestet werden. Hierbei sollen die Neuheiten zusammen mit einigen bereits geprüften Formen aufgepflanzt und nach dem Bewertungsschlüssel der Erstsichtung beurteilt werden. Um Ergebnisse zu aktuellen Sorten zu erhalten und die Sichtungsdauer trotzdem auf drei Jahre zu beschränken, wird bei den Nachsichtungen auf die sonst im Vorfeld übliche Überprüfung der Sortenechtheit verzichtet. Dies erscheint ein passabler Weg, da in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass neue Züchtungen kurz nach ihrer Einführung noch unverfälscht verfügbar sind.

Auf diese Weise wurden 2013 mehr als 20 neu im Handel aufgetauchte Sonnenbräute in Dresden, Nürtingen, Osnabrück, Wädenswil, Weihenstephan, Weinheim und Wien aufgepflanzt und von 2014 bis 2016 auf ihre Gartentauglichkeit geprüft. Von einem weiteren Dutzend neuer Formen waren nicht genügend Pflanzen zu erhalten, so dass diese nur in Weinheim und Weihenstephan geprüft wurden. Wie in der ersten Sichtung wurden dabei Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten, Standfestigkeit sowie der Gesamteindruck der Auslesen in der Bewertung etwas höher gewichtet als Blütenreichtum, Blütenschmuckwirkung, Winterhärte und die Vitalität der Pflanzen. Als Referenzsorten wurden mit 'Rauchtopas', 'Goldrausch', 'Feuersiegel', 'Kanaria', 'Baudirektor Linne' und 'Wonadonga' bewährte Formen zum Vergleich in die Sichtung einbezogen.

Informationen zur Pflanzengruppe

Das Sortiment der Sonnenbräute ist eines der attraktivsten und leuchtkräftigsten für die sommerliche Staudenrabatte. Die altbekannten und vertrauten Helenium-Sorten wirken durch ihre meist nahezu waagerecht gestellten und flächig ausgebreiteten Zungenblüten sehr farbintensiv. Es sind hervorragende Schmuckpflanzen für Rabatten, in denen sie mit ihren leuchtenden Gelb-, Orange- und Rottönen sowie samtigem Rotbraun zu einem heiteren sommerlichen Farbspiel beitragen. Infolge jüngster Züchtungs- und Auslesetätigkeit haben sich neue Varianten mit stark nach oben gebogenen, bisweilen fast eingerollten Zungenblüten einen Platz im Sortiment erobert. Sie wirken zurückhaltender, weniger plakativ und lassen sich daher gut in Pflanzungen einbeziehen, die einen eher natürlichen Ausdruck anstreben. Mit 'Double Trouble' tritt erstmals eine Sonnenbraut auf, die mehrere Kreise von Zungenblüten aufweist, so dass ihre Blüten halbgefüllt erscheinen.

Zeigen die frühblühenden Sorten bereits ab Ende Juni Farbe, so blühen die spätesten Sorten noch bis Ende September. Bezüglich des Höhenwachstums gibt es ebenso große sortenspezifische Unterschiede. Die zierlichsten Formen erreichen kaum einen Meter Höhe, während hochwüchsige Sorten nahezu doppelt so groß werden. Unter den frühblühenden Vertretern findet man dabei ausschließlich kleinbleibende Spielarten, was zusammen mit deren meist lockerem Wuchsbild den starken Einfluss von Helenium bigelovii auf das Entstehen dieser Züchtungen nahelegt. Ihre beste Entwicklung bringen die sonnenliebenden Pflanzen auf frischem bis feuchtem, lehmigem und nährstoffreichem Untergrund. Als Krankheiten treten bisweilen Rost, Echter Mehltau und Virosen auf. Insgesamt überzeugt das Gros der Sorten durch gute Gesundheit, große Vitalität und ausgezeichneten Blütenschmuck. Mit Ausnahme der sehr spätblühenden Sorte 'Septembergold' erwiesen sich die Pflanzen auch als überzeugend winterhart. Allerdings kann ein zu später Pflanztermin Probleme im ersten Winter verursachen. Einmal etabliert, erweisen sich die Pflanzen auf zusagenden Standorten als langlebig.

Boniturbogen

Der Arbeitskreis Staudensichtung legt für jedes Sortiment neben den spezifischen Bewertungskriterien auch deren Gewichtung bei der Endauswertung fest. Den Boniturbogen finden Sie hier zum Herunterladen als pdf-Datei.

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